Überwintern im JC

die ersten Sprinter (T1N)
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bojo
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Überwintern im JC

Beitrag von bojo » 27.09.2013 09:00

Hallo, Ich würde gerne wissen, ob irgendjemand schon einmal in einem JC in den Alpen im Winter gecampt/überwintert hat (-20C). Wieviel verbraucht die Diesel Heizung im Schnitt- sprich wieviel muss man an Kosten für Diesel zum heizen rechnen. Ist die Heizung denn überhaupt ausreichend warm unter diesen Bedingungen? Muss man andere Probleme bedenken, wie zum Beispiel einfrieren des Wassers? Wie ist es mit der Stromversorgung? Wenn man mehrere Tage keine Steckdose hat, wie lange hält die Batterie? Wäre toll, wenn mir jemand ein Paar tips geben könnte, da ich überlege mir ein JC zu kaufen oder einen anderen Camper.
Ganz vielen Dank :-)

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komposti
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Re: Überwintern im JC

Beitrag von komposti » 27.09.2013 10:01

Hallo Bojo
in der Suchfunktion oben rechts mal "Höhenkit" eingeben.
Dann solltest Du einige Infos bekommen.

LG Komposti
JC 2003, 316 CDI, Automatik, Alaskaweiß, gelbe Einrichtung, 85 W PV Anlage, Hinterachse luftunterstützt, AHK, Mopedbühne, usw...
Mittlerweile >225.000 km

Ludo

Re: Überwintern im JC

Beitrag von Ludo » 27.09.2013 10:10

Hi,

-20 sind für den James an sich kein Problem, aber rechne mal mit mindestens 3 Liter Diesel / Tag.

Ohne Fernseher könnten die Batterien für 3 Tage OK sein.

An Wasser brauchst Du erst gar nicht zu denken ;)

Je nach Baujahr Deines James wirst Du an den Campingplätzen Probleme bekommen -> die Dieselheizung ist zu laut.


ciao

Ludo

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Jürgen
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Re: Überwintern im JC

Beitrag von Jürgen » 27.09.2013 10:23

Moin bojo!
Oh ha, überwintern im James Cook bei -20C, aber das geht wenn man so allerhand beachtet.
Einem Campingunerfahrenen würde ich das aber nicht empfehlen, schon garnicht in der Wallachei wo kein anderer mehr ist inclusive fehlendem Mobilfunknetz, das kann tödlich enden.
Fangen wir mal an!
Ein James Cook mit der verbauten Eberspächer Heizung Airtronic D4 muß bei Minus -20C 24 Stunden rund um die Uhr geheizt werden, die Heizung mit 4000 Watt wird ordentlich durchballern.
Verbrauch etwa 0,5 Liter die Stunde, 12 Liter am Tag, nach 5 Tagen sind 60 Liter aus dem Tank raus, der große Tank hat einen Inhalt von 100 Litern.
Stromverbrauch 55 Watt die Stunde, ein fließender Strom von etwa 4,3 Ampere, macht ca. 103 Amperestunden (Ah) in 24 Stunden, die (Akku-) Kapazität beträgt 170 Ah.
Das Wasser wird nicht einfrieren solange geheizt wird, ein neuralgischer Punkt befindet sich am Schlauch im Heckstauraum in der Nähe des Ablasshahnes vom Warmwasserboiler, da muss nachisoliert werden.
Der Warmwasserboiler muss durchgängig mit Gas betrieben werden, sonst platzt er wenn er einfriert.
Wie lange die Batterie hält, siehst Du ja am Stromverbrauch der Heizung.
Entweder verdoppelst Du die Kapazität durch Batteriezusatzpack im Heckabteil mit entsprechend dicken verlegten Kabeln, legst Dir noch eine Brennstoffzelle zu mit entsprechenden Vorrat an Methanol (friert nicht ein) im mitzuführenden Anhänger oder einen Stromgenerator mit entsprechenden Benzin- bzw. Dieselvorrat.
Ich empfehle Verdoppelung der Batteriekapazität und gleichzeitig den Betrieb mit Stromgenerator.
Bei einem anderen Camper wird es nicht viel anders aussehen, auch wenn die besser gegen Winterkälte isoliert sein sollen.
Der James Cook ist ja nur ein ausgebauter Kastenwagen, aber wenn man das Absolute will kauft man sich einen mit High Tech isolierten Concorde zum Gegenpreis eines Einfamilienhauses.
Wenn ich das Geld hätte würde ich es machen, aber man kann nicht alles haben :wink:
Gruß Jürgen
James Cook 313 CDI
Baujahr 2000
Jahresfahrleistung 10000 km
Verschrottungszeitpunkt ab 250000 km

Ludo

Re: Überwintern im JC

Beitrag von Ludo » 27.09.2013 10:35

Hi,

naja, ganz so pessimistisch wie Jürgen seh ich das nicht ;)

Selbst bei -20 Grad läuft die Heizung nicht konstant durch, bei -27 und 50kmh Windgeschwindigkeit haben wir in zwei Tagen ca. 12 Liter verbraucht (Schnallstal, Stellplatz am Lift).

Wer öfters sowas vorhat sollte sich zusätzlich eine Truma Gasheizung einbauen (wir haben die 2400 drin), die verbraucht erheblich weniger Strom.

Wasser benützen wir grundsätzlich im Winter nur aus Kanister/Flaschen.

Wir hatten vorher einen Niesman Flair Life mit Fußbodenheizung und beheizten Tanks, war damals nicht mal wirklich teurer als der James (Schnäppchen, neu ab Werk).
Aber "unbegrenzt" Wintertauglich, dank 50mm PU-Isolierung rundum, Rollo an der Frontscheibe und eigene Heizungsauslässe im Führerhaus.
Zusätzlich auch noch einen Wärmetauscher zwischen Motor und Wohnraumheizung, somit konnte während der Fahrt der Motor den Wohnraum heizen, umgekehrt konnte vor Fahrtantritt der Motor über die Gasheizung vorgewärmt werden.

Inzwischen sind diese Fahrzeuge "unbezahlbar" geworden.........

ciao

Ludo

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nilsholgerson
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Re: Überwintern im JC

Beitrag von nilsholgerson » 27.09.2013 11:34

Hallo Bojo

Wir haben mit zwei kleinen Kindern eine Woche lang im Oberengadin bei z.T. unter -20° im Cook auf einem Stellplatz mit Strom verbracht. Die Heizung ist nahezu durchgelaufen, hat aber die mangelnde Isolation des Kastenwagens wettgemacht. Den Verbrauch habe ich allerdings nicht berechnet. Wir sind das Ganze ziemlich unbedarft angegangen und hatten ausser einem kleinen zusätzlichen Elektroheizlüfter (zu Sicherheit) nur Schneeketten und einen Dieselkanister mit. Dass Du Dieselzusatz gegen die Kälte brauchst, bzw. einfach vor Ort tanken solltest, wirst Du vermutlich wissen.

Das Ganze war wunderschön und wir werden es dieses Jahr wieder machen, dabei aber folgende Zusatzausrüstung mitnehmen:

- Isolationsdecke für Frontscheibe
- Spaten
- Isolataion des schon von Jürgen erwähnten Wasserschlauch im Heckbereich. Der ist uns Anfängern natürlich eingefroren - zum Glück ohne Schaden. Haben dann einfach den Elektroheizlüfter ins Heck gestellt und gut war.

Wenn man also nicht in der totalen Wildnis, sondern irgendwo in der europäischen Zivilisation unterwegs ist, ist so ein Vorhaben auch mit einem JC nur zu empfehlen.

Gruss Nils
Northface Lunafire; Vaude Badawi; James Cook T1N, 316 CDI, 2001

bojo
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Re: Überwintern im JC

Beitrag von bojo » 28.09.2013 19:30

Ganz vielen Dank für die ganzen Antworten und Tips :-)

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Jürgen
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Re: Überwintern im JC

Beitrag von Jürgen » 28.09.2013 20:09

bojo hat geschrieben:da ich überlege mir ein JC zu kaufen oder einen anderen Camper.
Ganz vielen Dank für die ganzen Antworten und Tips :-)
Kannst Dich ja gerne noch einmal melden und mitteilen, wie Du Dich entschieden hast!
Viel Glück! :)
Gruß Jürgen
James Cook 313 CDI
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